Igor Kritskiy

(geb. 1975, Kherson, Ukraine) Krytsiys fotografische Praxis hat ihre Wurzeln im Arbeitermilieu von Kherson in der Südukraine. Als er im Alter von 13 Jahren eine einfache Fotoausrüstung von seinem Großvater erbte, verband Kritskiy in seiner künstlerischen Entwicklung jahrelange, scheinbar nebeneinander stehende, vielschichtige Erfahrungen. Dazu gehören ein autodidaktisches Studium der Musik und des Zeichnens ebenso wie die Bedienung eines Portalkrans auf der örtlichen Werft und die Arbeit als Seemann und Aquarienbauer. Nach seinem Umzug nach Kiew im Jahr 2001 widmet sich Krytskiy voll und ganz der Fotografie und der Retusche, wobei er sich vor allem auf die Landschaftsfotografie und Porträts konzentriert und das kulturspezifische Genre der Hochzeitsfotografie spielerisch neu interpretiert. Indem er die alltäglichen Unterschiede zwischen Fotografie, Retusche und Handarbeit produktiv verwischt, verbindet Kritskiy in seiner Praxis die pragmatischen Notwendigkeiten der postsowjetischen Ukraine im Übergang mit der Ästhetik der kulturellen Produktion in Zeiten höchst instabiler und gewalttätiger Gegenwart.