Intersektionalität

Intersektionale Ansätze blicken aus dem politischen und sozialen Abseits auf die Mehrheitsgesellschaft. Sie erzählen von Ausgrenzungsprozessen, aber auch von anderen Horizonten. Dabei wird Unsichtbares sichtbar und Unerhörtes ausgesprochen. Das Schlüsselwort hier ist Emanzipation. Sehr nachdrücklich zeigen dies weltweit zum Beispiel Ni una Menos, Christopher Street Day oder Black Lives Matter.

Nahaufnahme der Hand einer schwarzen Person. Der Buchstabe „Y“ ist in schnörkeliger Schrift auf dem unteren Mittelfinger tätowiert.

© Human Rights Tattoo

Das Thema Emanzipation zieht sich als roter Faden durch das Programm der Kulturellen Bildung. Live und vor Ort erzählte das multiperspektivisch aufgestellte Team der Kunst-Dialoge regelmäßig Ausstellungen aus Blickwinkeln, die gesellschaftlich ausgeblendet werden. Civil Society 4.0 ebenso wie Körper Lesen! oder Neue Expert*innen greifen Perspektiven aus dem Abseits auf. Formuliert von Menschen, die oftmals die Erfahrung machen, zu jung, zu fremd oder insgesamt zu anders zu scheinen, um wirklich Gehör zu finden.

Es herrscht eine Workshop-Situation. Fünfzehn Schwarze und weiße junge Erwachsene sitzen auf dem Boden und auf Stühlen in einem Raum. An den Wänden hängen eine beschriebene Tafel und ein handgeschriebenes Plakat. Auf ihm steht: We are born free. Empowerment. Radio and Caffee. Weitere kleinere Zettel sind an der Wand zu erkennen. Zwei Personen melden sich.

© Katja Berls

Ob in Schulkooperation, Festival, Tagung oder Vermittlungsprogramm: Stets geht es um eine Auseinandersetzung mit der Expertise der Vielen. Um die Welt in ihrer Komplexität anders begreifen zu können, Horizontgrenzen zu erweitern und die vielfältigen kulturellen und sozialen Grenzregime zu überwinden.

Hier finden Sie weiterführendes Material zum Thema. Übersetzungen englischer Originalversionen ins Deutsche sind gesondert unter (dt.) verlinkt.

Aus dem Programm von Körper Lesen! (2019): die Performance Body Enhancements (2019) mit Anisha Müller, Yvonne Zindel, Ngoc Anh Vu und Mathieu Cortin (dt. & engl.) sowie die Paneldiskussion zu Corpoliteracy in der Bildungspraxis mit Ed Greve, Ayşe Güleç, Gila Kolb, Tuğba Tanyılmaz und María do Mar Castro Varela sowie Mein Haus ist Dein Haus aus dem Programm der Berlin Mondiale (2015).

Ausgewählte Texte zum Thema

Warum Kulturelle Bildung das Verlernen vermitteln sollte, von María do Mar Castro Varela

Queerversity – die Anerkennung der Differenz des Differenten in der Diversität, von Antke Engel

Aesthetic Agency and the Art of Decolonization, von Nikita Dhawan

Diversity als Etikettenschwindel?, von Alice Lanzke

Dekolonisiert euch!, von Sandeep Bhagwati

„Die Parallelgesellschaft ist da, wo es nicht vielfältig ist“, von Elisabeth Gregull

Urteilen Sie selbst: Vom Öffnen und Schließen von Welten, von Carmen Mörsch

Weitere Informationen und Hintergründe unter:

Diversity Affects | Troubling Institutions und Kompetenzverbund Kulturelle Integration und Wissenstransfer, Kiwit sowie die Publikation Multikultur 2.0 (2011).