In den 1950ern profilierte sich die CDU mit dem Slogan: „Keine Experimente!“ In den beiden folgenden Jahrzehnten rief die Gesellschaft dagegen zum Aufbruch. Die Schul- und Bildungspolitik experimentierte weltweit mit neuen Ideen. Der radikale Gestus dieser Epoche ist längst verflogen. Aber Bildung muss sich immer selbst hinterfragen, auch heutzutage.
Ausstellungen wie Bildungsschock oder The Whole Earth geben Einblicke in alte und neue Bildungsexperimente. Der Whole Earth Catalog versammelte in den 60ern Öko-Artikel für die Gegenkultur. Steve Jobs hält ihn für die Bibel seiner Generation. Der Catalog proklamierte im Sponti-Duktus: „Stay hungry, stay foolish.“ Bleibe unvoreingenommen. In diesem Sinne arbeitet die Kulturelle Bildung an neuen Ideen. Im Connected Learning entwickeln Schüler*innen zusammen mit Fachkräften und Freund*innen eigene Vorschläge zum digitalen Lernen. Das Reallabor nimmt Kieze, Schulen, Bühnen unter die Lupe.
Viele der historischen Versuche haben sich als Irrwege herausgestellt. Aber auch ein gescheitertes Experiment ist ein gutes Experiment.
Hier finden Sie weiterführendes Material zum Thema. Übersetzungen englischer Originalversionen ins Deutsche sind gesondert unter (dt.) verlinkt.
Experimente rund um Belastungsproben für Schüler*nnen und andere, von Käthe Wenzel & Street University sowie im Kontext eines Digitalen Wandertags (2021), den Sarah Wenzinger als virtuelle Expedition zu Lernorten rund um die Welt gestaltet. Daran schließt sich eine Vielzahl experimenteller Talkformate an, z.B. zu Stadt und Politik, Spiel und Ernst im Begleitprogramm der Ausstellung The Most Dangerous Game (2018).